Wir, die Karate-Abteilung des SC Poppenbüttel, müssen leider Abschied nehmen von unserem großartigen Karate-Meister und Trainer Dieter Arenz, 7. Dan, langjähriger Präsident der WAKO (World Allstyle Karate/Kickbox Organisation), Deutscher Meister im Sportkarate 1977, Mitglied der Black-Belt-Society und SCP-Mitglied seit 1974.
Dieter Arenz (*1.3.1941) verstarb am Mittag des 26.11.2018 drei Tage nach dem Tod seiner geliebten Frau Hella für uns alle relativ unvermittelt, hatte er doch am Dienstag zuvor noch das Training geleitet.
Wir Karateka bleiben dankbar zurück in Erinnerung an einen starken Typen und Karatekämpfer mit großem Herzen, der noch im Alter von 77 Jahren mit dem Fuß locker zum Kopf des Gegners kam und mit den Armen schneller im Ziel war als selbst die besten Schwarzgurte von uns reagieren konnten. Wenn er tänzelnd in Kampfstellung ging, konnte man immer noch spüren, was seine Gegner damals 1977 bei der Deutschen Meisterschaft durchgemacht haben müssen. Eine echte Autorität in seinem Fach. Gleichzeitig war er als Mensch mit der Gabe der Menschenliebe gesegnet. Er erkannte in jedem/jeder einzelnen von uns ihre/seine Möglichkeiten, nahm in den Arm, knuffte liebevoll tadelnd oder fegte auch schon mal einen der Größeren um, wenn er spürte, dass derjenige einen buchstäblichen „Tritt in den Hintern“ ganz gut gebrauchen konnte. Es lag damit immer richtig und manch einer stand mit dieser Hilfe ein wenig besser im Leben da. Selbstüberwindung ist ein Schatz, den einem Karate geben kann. Dieter wusste das. Er nahm seine Aufgabe als „Meister“ sehr ernst und war immer für alle Sorgen und Nöte da. Auch vor und nach dem Training.
Dieter Arenz wurde in den 1970er Jahren ausgebildet vom Mitglied der belgischen Nationalmannschaft Geert J. Lemmens beim legendären Budo-Club Nippon auf dem Kiez, wo tagsüber die Polizei und abends die Zuhälter Karate lernten. Nach der Deutschen Meisterschaft mit der Mannschaft 1977 ließ Dieter sich endgültig sportlich in Poppenbüttel nieder und prägte Generationen von Karateka im Alstertal. Höhepunkte waren sicherlich die teilweise siegreichen Teilnahmen des SCP an den Hamburger Meisterschaften unter seiner Leitung in den Achtzigern und Neunzigern. Später beschränkte er sich auf das Training im Verein, aber immer mit dem Ziel, dass seine Schüler die eigene Mitte finden (jap. „Hara“) und lernen, die Energie zu fokussieren (jap. „Kime“). „Denn nur, wer die Hara beherrscht, beherrscht Karate“ war einer seiner Kernsätze. „Kime, Brennpunkt, genau!“ ein anderer. Das ganze auf der Schnittstelle zwischen traditionellem Shotokan-Karate und Kickboxen (dem ehemaligen „Leichtkontakt-Karate“). Gekämpft haben wir immer viel und gern, Sportlichkeit und Fairness auch hier das oberste Gebot: Niemals hat sich irgendjemand beim Training von Dieter ernstlich verletzt. Dies alles sind neudeutsch „Life-Skills“, die wir von Sensei Arenz gelernt haben und die sicherlich ein Teil der Bindung von vielen von uns an ihn sind.
Wir verlieren mit Dieter Arenz unseren Meister, einen großartigen und übrigens auch sehr witzigen Menschen und verneigen uns ein letztes Mal mit einem dankbaren „Sensei-ni-Rei“ (japanische Grußformel vor und nach dem Training („Gruß zum Meister“)) osu,
Marian-Gregor, Burchard, Johannes, Jan, Natascha, Constanze, Carsten, Felix, Nils, Jan, Daniel, Mia, Juliana, Lilli, Sascha, Matthias, Andreas, Piet, Marko, John, Hannah, Jenna, Lutz, Frank, Nils, Simon, Andreas, Peter, Olaf, Kerstin, Hans-Werner, Diego, Oliver, Igor, Holger, Michael und all die anderen.