Stefan: Lieber Peter, lieber Jens, ich freue mich sehr heute mit euch hier zusammen zu sitzen. Peter, dich als waschechten Mann vom Dom und zugleich Ur-Poppenbüttler und Jens, dich als Restaurants Besitzer am schönen Kalkberg in Bad Segeberg, heiße ich herzlich Willkommen. 300 Tage sind mittlerweile schon rum… fast ein ganzes Jahr bist du, Peter, schon in unserem Vereinsheim des SC Poppenbüttels als Wirt zuhause und versorgst uns und unsere Mitglieder sowie Gäste mit Speis und Trank. Wie bist du hier angekommen und wie geht es dir bei uns?
Peter: Der Einstieg war viel besser als gedacht, wir haben ja während der Umbauphase des Vereinsheimes auch den Verkauf im Kiosk am Platz gestartet, wo es sowohl für die Kinder Softgetränke, Eis und Pommes als auch für die Erwachsenen Bier und andere alkoholische Getränke zu kaufen gibt, gestartet und das kam sofort sehr gut an. Wenn die Kids mich mit ‚, Hallo Piet‘‘ begrüßen, geht mir das Herz auf. Ich fühle mich von Anfang an sehr wohl und vollkommen. Ich komme jeden Tag gerne her und für mich hat sich der Kreis hier geschlossen. Meine Frau muss mich manchmal bremsen, wenn wir hier teilweise auf den Zwiebelsäcken schlafen, aber insgesamt ist das für mich hier beim SCP eine gelungene Sache.
Stefan: Als es zum Pächterwechsel kam, hast du dich schnell beworben. Du als Ur-Poppenbüttler wohnst zwar im Umfeld des Vereins, doch wie kam es zu der Verbindung von dir und dem SCP?
Peter: Ich habe vier Jahre lang selbst hier beim alten Pächter im Vereinsheim die HSV-Spiele geguckt, ich habe einige Jahre lang die Mannschaft von Paddy Haumüller am Tegelsbarg betreut und bis heute viele Freunde hier im Verein kennengelernt.
Stefan: Du selbst bist ein waschechter Mann vom Dom und standest in den letzten Jahren mehr am Karussell als im Herd. Wie war dein Weg zum Gastronomen?
Peter: Ich habe damals Koch gelernt und habe mich während meiner Ausbildung, warum auch immer, für Karussells und Fahrgeschäfte interessiert. Ich bin da irgendwie hängen geblieben und habe bis zum Start beim SCP hautberuflich als Schausteller gearbeitet. Neben der Betreuung des Weihnachtsmarktes auf dem Gänsemarkt in Hamburg, habe ich acht Jahre lang in London auf dem Weihnachtsmarkt gearbeitet und gekocht, bis mich jemand ansprach und davon erzählte, dass das Vereinsheim einen neuen Pächter sucht. Und so nahm das dann seinen Lauf…
Stefan: Du bist ja nach der Corona-Krise und während der aktuellen Energiekrise bei uns gestartet. Wie sehr bist du davon betroffen?
Peter: Es ist schon so, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man Energie sparen kann. Dreht hier und da die Heizungen über Nacht runter, aber wie schlimm es dann genau wird, sehen wir wenn dann die Post vom Anbieter bei uns eintrifft.
Stefan: Zum Thema Bierpreise… die Erhöhung der Preise lässt sich ja leider aufgrund der Wirtschaftslage nicht verhindern. Vielleicht kannst du dazu noch ein paar erklärende Worte sagen.
Peter: Ja, die Fasspreise sind gestiegen und somit auch der Bierpreis für meine Gäste. Dabei mache ich mir schon viele Gedanken, in welcher Form und Höhe ich die Preise ausgleiche, ohne mir dabei verärgerte Gäste zu schaffen. Wir versuchen das diplomatisch hinzubekommen, aber durch gestiegene Wasser, Strom- und Energiepreise, muss auch ich die Preise erhöhen, um über die Runden zu kommen.
Stefan: Jens, vielleicht magst du, als Betreiber eines Restaurants, noch ein paar Worte dazu sagen.
Jens: Richtig. Also erstmal muss ich Peter und seine Arbeit hier beim SCP loben. So ein großartiges Angebot eines Vereinsheimes im Norden von Hamburg habe ich noch nicht gesehen. Ich weiß, dass das Gastronomieleben unheimlich fordernd ist. Man liebt zwar das, was man tut, und geht seiner Leidenschaft als Gastronom nach, aber es gibt selten Tage mit weniger als 12 – 14 Stunden Arbeit, selten bis gar kein Urlaub im Jahr, um seinen Gästen täglich das Beste anzubieten. Kein Gastronom macht das alles nur aus Spaß, wir verdienen hiermit unser Geld. Ein gutes Beispiel ist eine Portion Pommes. Zum Pommes frittieren brauchen wir Fett. Der Eimer Fett hat im Januar 2022 jeweils 18€ gekostet, heute liegt der Preis pro Eimer bei 35-45€. Genauso bei Ketchup und Mayonnaise. Und so ist es auch bei den Getränken. Die Bierpreissteigerung pro Fass liegt vom Jahr 2018 bis heute bei etwa 34€. Und das ist leider noch nicht das Ende, denn die Preissteigerung geht weiter. Und das können wir leider anhand unserer Preise nicht unbemerkt lassen. Und dann ist es die Frage an unsere Mitglieder und Gäste, was ist es euch wert, wenn wir eine gute Arbeit machen. Hier geht es darum, die Preise gerne zu zahlen, um die Arbeit und den Service wertzuschätzen und zu unterstützen.
Stefan: Danke dir. Kommen wir zum Ausblick auf das Jahr 2023. Auf welche Events können wir uns freuen, Peter?
Peter: Ich bin dabei eine 90er-Party zu organisieren, ein Oktoberfest, einen Currywurstschärfecontest, wir werden im April/Mai frischen Spargel anbieten, Grillevents im Sommer veranstalten und zum Jahresende gibt’s wieder Grünkohl und weitere Weihnachtsmenüs.
Stefan: Super. Ich habe noch zwei Fragen, die von den Mitarbeitern aus der Geschäftsstelle stammen: 1. Woher stammt deine Leidenschaft zum Kochen?
Peter: Ganz einfach, weil ich selbst gerne gut esse.
Sefan: 2. Frage: HSV nächstes Jahr erste oder zweite Liga?
Peter: Ich bin realistischer Fan, deshalb 2. Liga!